Eine Weltpremiere auf öffentlichen Strassen
Am 23. Juni 2016 startete Sion die SmartShuttles, die ersten fahrerlosen Shuttles für den öffentlichen Verkehr, die auf öffentlichen Strassen fahren. Zwei Navya-Fahrzeuge mit Platz für 11 Personen fuhren einen 1,5 km langen Rundkurs durch die Altstadt - eine komplexe Umgebung, die von Fußgängern, Fahrrädern und Autos gemeinsam genutzt wird.
Das Projekt wurde von PostAuto zusammen mit der Stadt Sitten, dem Kanton Wallis, BestMile (einem Start-up aus der EPFL) und Navya durchgeführt. Für die Sicherheit blieb ein Supervisor an Bord, der bei Bedarf eingreifen konnte.
Das Ergebnis: ein sofortiger Erfolg, Besucher und Experten aus der ganzen Welt und mehr als 60 000 Passagiere, die bei den Vorführungen in der Schweiz und in Europa befördert wurden.
Wie es funktioniert
- Die Fahrzeuge: 4,80 m lang, 2,05 m breit, Elektroantrieb, automatisiertes Fahren.
- Das Gehirn des Systems: BestMiles Management- und KI-Plattform, die die Shuttles in Echtzeit orchestriert (Zuteilung, Routen, Prioritäten).
- Das Fahrgast-Erlebnis: Ein- und Aussteigen an den vorgesehenen Haltestellen, Fahren mit mäßiger Geschwindigkeit, klare Informationen und Empfangspersonal während der Pilotphase.
Vom technologischen Schaufenster zum nützlichen Dienst
Abgesehen von der technischen Meisterleistung geht es darum, das Netz in Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte oder mit schwachen Fahrplänen zu vervollständigen. Das Ziel der EPFL (LUTS) ist es, eine Flotte autonomer Shuttles in den öffentlichen Verkehr zu integrieren, um in Zukunft flexible Fahrpläne, Fahrten auf Abruf und sogar Verbindungen von Tür zu Tür anbieten zu können.
Diese Optimierungsalgorithmen füttern die Flottenmanagementsoftware von BestMile, um den Schritt vom Demonstrator zum skalierbaren Dienst zu schaffen.

Was die Nutzer denken
2017 führten die GIM Suisse SA und die HES-SO Valais-Wallis die ersten beiden Studien in der Schweiz zur Akzeptanz von autonomen Bussen durch:
Personen, die bereits eingestiegen sind, haben eine signifikant positivere Einstellung.
Sie formulieren konkrete Verbesserungsideen und neue Nutzungsmöglichkeiten bei einer Erweiterung des Angebots.
Diejenigen, die es noch nie ausprobiert haben, sind zurückhaltender - daher ist es wichtig, dass die Tests der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Im internationalen Vergleich scheint die Schweizer Bevölkerung autonomen Bussen gegenüber eher positiv eingestellt zu sein.
Warum es für weniger gut versorgte Gebiete wichtig ist
Erreichbarkeit: Anbindung von Stadtteilen, Krankenhäusern, Campus oder Gewerbegebieten an das strukturierende Netz.
Flexibilität: Anpassung des Angebots an die tatsächliche Nachfrage (Nebenzeiten, Wetter, Veranstaltungen).
Kosten unter Kontrolle: Kleine, aber hoch optimierte Kapazitäten, die relevant sind, wenn ein Standardbus nicht ausgelastet wäre.
Erfahrung: Ein vorhersehbarer, häufiger und leicht verständlicher Service fördert die Verlagerung auf andere Verkehrsträger.

Zahlen & Benchmarks
Start: 23. Juni 2016
Pilotpark: 2 Navya Shuttles
Kapazität: 11 Passagiere / Shuttle
Strecke: 1,5 km in der Altstadt von Sion
Größe der Shuttles: 4,80 m (L) × 2,05 m (B)
Beförderte Passagiere: 60.000+ bei Demonstrationen in der Schweiz und in Europa
















