Fünf Jahre nach dem Start des Pilotprojekts in der Stadt Sitten beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der SmartShuttles. Die beiden Shuttles werden zwischen Uvrier und dem Bahnhof St-Léonard verkehren. Ziel ist es, den Nutzen eines autonomen Fahrzeugs in einem Quartier mit geringer Bevölkerungsdichte zu analysieren. Dieser Test ist Teil eines auf europäischer Ebene durchgeführten Projekts und stärkt die Stadt Sitten und PostAuto in der Spitzengruppe der Forschung im Bereich der Mobilität der Zukunft.
Ab dem 12. April 2021 werden die beiden autonomen Shuttles von Sitten im Quartier Uvrier eingesetzt, mit einem Zubringerdienst zum SBB-Bahnhof St-Léonard. Dieses neue Pilotprojekt, das unter der Leitung von PostAuto und dem MobilityLab Sion durchgeführt wird, hat vom Bundesamt für Verkehr grünes Licht erhalten und kann somit für eine Mindestdauer von sechs Monaten eingesetzt werden.
Ein Dienst auf Abruf
In Uvrier, einem Wohngebiet mit geringer Bevölkerungsdichte, werden die SmartShuttles nicht nach einer vorgegebenen Route und einem festen Fahrplan fahren, sondern auf die Wünsche der Fahrgäste reagieren. Um die SmartShuttles zu nutzen, muss man lediglich seine Fahrt buchen, indem man seine Abfahrts- und Ankunftshaltestellen sowie den gewünschten Zeitplan bekannt gibt. Nicht weniger als 17 Haltestellen sind über Uvrier verteilt, wodurch eine optimale Abdeckung des Gebiets gewährleistet wird. So hat jeder Einwohner eine Haltestelle in der Nähe seines Wohnortes. Sobald die Anfrage registriert ist - über die SmartShuttle-App oder durch einen einfachen Anruf - wird sie mit den anderen Anfragen verglichen. Ein elektronisches System wird die beste Route auswählen und dabei versuchen, die Fahrten zu bündeln und zu optimieren. Ziel ist es, den Einwohnern von Uvrier einen massgeschneiderten Service zu bieten und gleichzeitig unnötige Kilometer zu vermeiden. Dieser Service ist völlig kostenlos und wird von Montag bis Freitag von 7.00 bis 10.00 Uhr und von 13.00 bis 18.00 Uhr zur Verfügung stehen. Dieses Pilotprojekt wird den Nutzen eines autonomen Fahrzeugs in einem Wohngebiet testen und wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs gewinnen.
Test im Rahmen eines europäischen Projekts
Der Einsatz von autonomen Shuttles in Uvrier ist Teil des europäischen Forschungsprojekts AVENUE, das dem Programm Horizon 2020 der Europäischen Union angegliedert ist. Aufbauend auf den seit 2016 über das MobilityLab erfolgreich durchgeführten Tests haben sich die Stadt Sitten und PostAuto mit Unterstützung des Kantons Wallis, der EPFL und der HES-SO Valais-Wallis für dieses Programm beworben. AVENUE kofinanziert Tests von autonomen Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr in mehreren europäischen Städten.
In Uvrier soll nun der Einsatz eines autonomen Fahrzeugs für einen bedarfsorientierten Dienst erprobt werden. Für die Projektpartner ist dies eine Premiere. Ziel ist es, neue technologische Erkenntnisse zu gewinnen und zu beobachten, ob ein On-Demand-Service die Mobilitätsgewohnheiten der lokalen Bevölkerung verändert. Die Stadt Sitten beteiligt sich aktiv an diesem Pilotprojekt und hat die Vorbereitungsphase unterstützt.
"Die Shuttles haben sich in den letzten Jahren bewährt. Das Abenteuer geht weiter. Wir freuen uns, dass wir dieses begeisternde Experiment durchführen können und laden die Einwohner von Uvrier ein, die SmartShuttles so oft wie möglich zu nutzen", sagte Philippe Varone, Präsident von Sion.

Die SmartShuttles, eine Erfolgsgeschichte
Seit 2016 leisten die Stadt Sitten und PostAuto mit dem MobilityLab Sion-Valais Pionierarbeit im Bereich der Mobilität der Zukunft. Die beiden SmartShuttles mit den Namen Valère und Tourbillon, die in den Strassen der Hauptstadt getestet wurden, haben nicht weniger als 54 000 Passagiere befördert und mit mehreren Weltpremieren die Geschichte der autonomen Mobilität geprägt:
- Erste autonome Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr in Betrieb genommen
- Erste Verbindung zwischen einem autonomen Fahrzeug des öffentlichen Verkehrs und einem Eisenbahnnetz
- Erstes autonomes Fahrzeug, das in den dichten Strassenverkehr integriert ist und an Ampeln vorbeifährt.
Diese verschiedenen Experimente ermöglichten es auch, die Zuverlässigkeit der autonomen Fahrzeuge zu überprüfen und die Interaktionen zwischen den Shuttles und anderen Nutzern des öffentlichen Raums besser zu verstehen.
-> Schlussbericht -> Schlussbericht-SmartShuttle-Uvrier.pdf
















