Eine Stunde unterwegs in eine nützliche Stunde zu verwandeln, ist keine Utopie. Eine Studie, die Aurore Pittet im Rahmen ihres Masterstudiums in Business Administration fürs MobilityLab durchgeführt hat, kommt zu dem Schluss, dass es mit minimalen technischen und HR-Rahmenbedingungen möglich ist, in Bewegung gut zu arbeiten, ohne auf Komfort oder Vertraulichkeit zu verzichten.
Nicht alle Verkehrsmittel sind gleich gut geeignet. Der Zug eignet sich am besten für intensive Arbeit (Dokumente, Videokonferenzen), während Überlandbusse für "Mikroarbeit" (E-Mails, Korrekturlesen) geeignet sind. Im Auto kommen für die Mitfahrer nur leichte Aufgaben in Frage, vor allem in Fahrgemeinschaften.

Drei Bedingungen sind besonders wichtig: zuverlässige und sichere Konnektivität, Ergonomie (Tablet, Steckdosen, Sitzgelegenheiten) und Ruhe (ruhige Zonen, Regeln für eine gute Nutzung). Auf Arbeitgeberseite schafft die Anerkennung der Fahrzeit als Arbeitszeit, wenn diese Bedingungen erfüllt sind, Klarheit über Erwartungen und Schutz.
Die Vorteile sind für alle Beteiligten gleich: entspanntere Arbeitnehmer, attraktivere Unternehmen mit geringeren Investitionen, Betreiber mit Mehrwertangeboten und eine Gesellschaft, die von einem reibungslosen Ablauf und vermiedenem CO₂ profitiert.
Die nächsten pragmatischen Schritte sind flexible Zonen in bestimmten Zügen, eine einheitliche Ausstattung von Überlandlinien, Arbeitsecken in Bahnhöfen und organisierte Fahrgemeinschaften zwischen Standorten.

Das Ziel ist nicht, den Arbeitstag zu verlängern, sondern, wo es sinnvoll ist, eine kontrollierte Erweiterung des Büros anzubieten.
Experte: Yann Bocchi (HES-SO Wallis)
















